Gib nie auf.

Der erste Traum war ein eigenes Pferd, den ich mir ja mit Skotty erfüllt habe. Mein zweiter Traum war ein weiteres Pferd, aber nicht irgendeines – ich wollte unbedingt ein Fohlen kaufen, weil ich von Anfang an alles miterleben wollte.

Über eine von mir geschriebene „Such“-Anzeige kam ich dann zur lieben Veri. Sie schrieb mir, dass sie zwei Fohlen erwartet und hat mich eingeladen, die Stuten und den Hengst anzusehen. Als ich mich dann auf den Weg zu ihr machte, war bereits das erste Fohlen auf der Welt. Eine wunderschöne Winfarb-Scheck-Stute. Aber es hat irgendwie nicht „Klick“ gemacht bei mir und ich glaube Veri hätte sie damals auch nicht verkauft. :-)

 

Als ich dann Hára und Sóli kennen lernen durfte – die Eltern - war ich von Anfang an fasziniert. Wunderschöne Farben (Die Stute ist erdfarben und der Hengst isabellfarben) und endlos langer Behang. In WorldFengur kann man sich die Farbwahrscheinlichkeit ausrechnen lassen und da ein Fuchs (den ich damals nicht haben wollte) sehr unwahrscheinlich war wartete ich. Und wartete… und wartete… Zu der Züchterin meinte ich noch, dass ich das Fohlen nicht nehmen werde, wenn es ein Fuchshengst wird.

 

Am 21.06.2013 war es dann soweit: Gleich in der Früh erhielt ich ein paar lachende Smileys. Was schlüpfte? Natürlich ein Fuchshengst. Anfangs wollte ich gar nicht hinfahren, aber dann siegte die Neugier und so lernte ich ihn mit nur 12 Stunden kennen.

 

Seine Ausstrahlung, sein Charakter, seine Gänge… alles hat mich in den Bann gezogen, sodass ich mich doch für ihn entschieden habe. Außerdem durfte ich sogar den Namen aussuchen – so hatte ich wirklich alles von Anfang an, wie es auch mein Wunsch war.

Seine Kindheit verbrachte er abwechselnd in einer Hengstherde, auf der Alm oder in einer gemischten Herde.

Mit nur 1,5 musste ich ihn leider kastrieren lassen, da er extrem hengstisch wurde und auch meinen Wallach immer wieder bestieg.

Mein Traum ging in Erfüllung – ich war bei seinen „ersten Malen“ immer dabei. Das erste Mal Hufschmied, Tierarzt, Spazieren gehen… Alles was dazu gehört. Doch wir hatten auch eine sehr schwierige Zeit, wo ich oft nicht wusste wie es weitergeht. Ob es richtig ist, was ich mache … Ob ich aufgeben oder kämpfen soll …

Ich hatte ihn eine Zeit lang bei mir Zuhause (was so nicht geplant war) und da machte er mir deutlich, dass das nicht das richtige für ihn ist. Im Umgang wurde er sehr … schwierig ist hier das falsche Wort, da er einfach gezeigt hat, dass er unglücklich ist. Aber er stieg sobald man ihn führen wollte, rannte durch sämtliche Zäune war nur noch bockig, ärgerte meine zwei anderen Pferde, trat nach dem Schmied usw…. Von vielen Seiten hörte ich Vorwürfe und mein Gefühlschaos war unbeschreiblich.

Er ging NIE (!!) auf mich oder jemand anderen los, aber ich wusste, dass er mir damit etwas sagen wollte. Also habe ich mich auf die Suche nach einem guten Platz gemacht. Wunschvorstellung war eine große Herde mit Jungpferden und auch älteren, nicht direkt in Menschennähe, Offenstall und im Sommer die Möglichkeit ihn auf die Alm zu bringen.

Nach langem Suchen bin ich auch fündig geworden. Der Stall war allerdings in Tirol und somit 4h von mir entfernt. Da ich aber nur das Beste für ihn wollte, packte ich meine Mädels ein, fuhr nach Tirol und war nach der Besichtigung sehr positiv gestimmt. Eine Woche später fuhr ich dann mit meiner Familie und Sómi wieder hin. Ich dachte alles würde gut werden …

… aber leider war dem nicht so. Hier möchte ich auch nicht näher darauf eingehen, aber nach nur sechs Wochen haben wir ihn wieder abgeholt. Zu diesem Zeitpunkt war meine Verzweiflung riesig – ich wusste nicht wohin mit ihm.

Zuhause war er unglücklich und andere Ställe haben aus div. Gründen nicht gepasst. Da ich früher auf dem Islandpferdehof Lichtegg Reitstunden genommen habe, versuchte ich dort mein Glück. Kurz geschrieben: Es war der perfekte Platz für ihn. Oder besser gesagt es IST der perfekte Platz. Seit September 2016 ist er nun dort und er hat sich so positiv verändert.

Seit August ist er auch unterm Sattel und ich bin einfach nur begeistert. An dieser Stelle ein ganz großes Dankeschön an Inge, Therry und Josy. Er macht jetzt einfach nur noch Spaß und das wichtigste ist natürlich, dass es ihm gut geht und er sich wohl fühlt. Und das tut er definitiv.

 

Gebt niemals auf – sondern glaubt an eure Träume. :-)